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Stress
Mit „Stress“ bezeichnen wir meist Überlastung, Anspannung, Zeitdruck und Erschöpfung. Das ist der sogenannte Dis-Stress. Das Gegenteil ist der Eu-Stress – eine Anspannung, die die Leistungsbereitschaft fördert und Glücksgefühle erzeugt.
Negativ empfundener Stress hat in unserer leistungsbetonten, materialistischen Gesellschaft scheinbar jeder. Arbeitgeber freuen sich über eifrige Mitarbeiter, die sich selbst ausbeuten. Die Einrichtung von Gleitzeit oder Home-Office soll vordergründig die Life-Balance herstellen. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass Arbeitnehmer ohne finanziellen Ausgleich oft mehr arbeiten als bei starren Arbeitszeiten.
Auf der anderen Seite machen wir uns selbst zu Sklaven von materiellem Gewinn und Anerkennung: Das Haus muss abbezahlt werden, der Wagen soll den (vermeintlichen) Status repräsentieren, der Sohn bekommt intensiven Nachhilfeunterricht um das Abitur zu schaffen, die Tochter geht zum Klavier- und Tennisunterricht.
Aber auch ein ganz anderer Stress ist gemeint, den wir uns selbst machen, weil wir eingeimpften Glaubenssätzen folgen. Wir meinen, immer besser, höher, weiter springen zu müssen:
- Als Mann, der ein Supervater, toller Ehemann, erfolgreichster Verkäufer seiner Firma sein will und in eine Leitungsposition strebt.
- Als Frau, die einen Halbtagsjob hat, zwei Kinder, Haus und Garten versorgt und die bettlägerige Schwiegermutter pflegt.
Wenn wir genau dahinter schauen, hat dieser Stress unterschiedliche Ursachen: Sicher ist es oft Druck von außen, die Erwartungen der Familie oder Anforderungen am Arbeitsplatz. Doch welches Gefühl steckt dahinter, warum geben wir dem Druck nach? Könnte es eine tiefsitzende Angst vor Versagen, vor dem Entzug von Liebe, Anerkennung und sozialen Kontakten sein? Warum haben wir selbst unsere Ziele so hoch gesteckt und versuchen perfekt zu sein? Müssen wir immer noch Mutter und Vater glücklich machen? Glauben wir ihnen immer noch, wenn unsere innere Stimme sagt: „…wenn du dir nur ein wenig Mühe geben würdest, dann wären wir ohne Sorge…„? oder: „Wenn du das nicht schaffst, bist du ein Versager und brauchst du deine Füße nicht mehr unter unseren Tisch zu stellen“. Es gibt viele Dinge, die es aufzudecken gilt.
Symptome
Stress kann sich sehr vielfältig äußern. Kennst du es, wenn du deine Emotionen nicht mehr regulieren kannst? Wenn sich Wutausbrüche, Weinkrämpfe, Verdauungsprobleme, Herzrasen, Bluthochdruck, Migräne einstellen?
Manchmal endet unbearbeiteter Stress aber auch in Erschöpfungssyndromen verbunden mit Arbeitsunfähigkeit: dem Burnout…
Burnout
Sind wir der belastenden Anspannung, mehrere Ziele gleichzeitig zu 100 Prozent erreichen zu wollen, über einen längeren Zeitraum ausgesetzt, können sich bei manchen Menschen Gefühle von Ausgebrannt-sein und innerer Leere entwickeln. Je länger sich dies ohne Ausgleich hinzieht, umso größer ist die Gefahr, dass daraus eine Depression entsteht. Oft wird in diesen Fällen von Ärzten eine Depression diagnostiziert, zumal der Burnout in den Klassifikationen psychischer Störungen (ICD 10) nur als Zusatz-Diagnose (Z73) geführt wird. Krankenkassen bezahlen die Behandlung eines Burnout nicht.
Symptome
Die Symptome sind dieselben wie beim Stresssyndrom und häufig ähneln sie auch denen der Depression. Jedoch ist der wesentliche Unterschied zu einer Depression, dass Leere und Ausgebrannt-sein sich im Wesentlichen nur auf einen Lebensbereich beziehen. Sobald der Mensch in einen anderen Lebensbereich kommt – z.B. Ausübung eines Hobbys oder Reisen, sind diese Gefühle verschwunden. Der Mensch kann sich hier wieder regenerieren. Bei einer Depression würden sich die Gefühle von Antriebslosigkeit, Gefühllosigkeit – also „-losigkeiten“ auf alle Lebensbereiche beziehen.
Therapie
Besonders wichtig ist, dass die Therapiemethode sich im Fall eines Burnout aus den o.g. Gründen anders gestaltet, als bei einer reaktiven Depression. Daher müssen unbedingt Vorgeschichte und Lebensweise der Patienten für eine erfolgreiche Therapie genau betrachtet werden. Hier lassen sich Ressourcen leichter auffinden und für die neue Lebensgestaltung nutzen.
Eine interessante Methode, den Ursachen auf dem Grund zu gehen wäre z.B. eine Familienaufstellung am Brett. Herkunft, Beziehungen und Abhängigkeiten mit der Herkunftsfamilie können hier auf einfache Weise sichtbar gemacht werden. Die nun neue Erkenntnis über die Zusammenhänge hilft bei der Bewusstwerdung der aktuellen eigenen Motive und Verhaltensmuster und können mithilfe der Verhaltenstherapie verändert werden.