Wir nehmen unsere Emotionen über den Körper wahr – nicht im Kopf. Unsere Gedanken – auch unterbewusste – entstehen im Kopf, woraufhin unser Gehirn Botenstoffe an den Körper leitet, die dort wiederum die Emotionen auslösen. Du spürst sie als Gefühle, z.B. als Druck auf der Brust, Magenziehen, Enge im Hals oder als Nackenverspannungen. Bei Angst wird beispielsweise von der Amygdala unser sympathisches Nervensystem aktiviert, damit wir „vor dem Säbelzahntiger“ weglaufen oder kämpfen können. Sobald das Gehirn aber erkennt, dass beides aussichtslos wäre, aktiviert es unser parasympathisches Nervensystem. Dies wiederum sorgt dafür, dass wir in eine Unteraktivierung fallen, die so aussieht wie eine Ohnmacht. All dies geschieht in Bruchteilen einer Sekunde. Wir nennen das eine Top-down-Reaktion – also von oben (Gehirn) nach unten (Körper). Genau so können wir in der Verhaltenstherapie durch Erkennen und Verändern von Gedanken die Emotionen beeinflussen.
In der Körperorientierten Therapie machen wir es genau umgekehrt.
Du siehst: Es ist unser Körper, über den wir Emotionen wahrnehmen. Also können wir auch über den Körper Emotionen verändern.
Im bottom-up Verfahren (also von unten=Körper nach oben=Gehirn) erreichen wir oft sehr rasche Veränderungen von Gemütszuständen.
Beispiele:
Im Rahmen der Embodyment-Fokussierten Psychotherapie (EFT oder auch PEP) zeige ich dir, wie du durch Klopfen an bestimmten Körperstellen Spannungen und störende Emotionen/Gedanken lösen kannst. Man vermutet, dass diese Stellen entweder Endpunkte des Nervus Vagus sind, oder Punkte auf den Meridianen, die man aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kennt.
In diesem Schaubild kannst du die Köperstellen sehen, die wir nutzen:
Zu dem Klopfen kannst du auch noch Selbstsuggestionen laut sprechen. Damit verstärkt sich die Wirkung des Klopfens und du kannst dich beim Sprechen entlasten und beruhigen.
Schau dir hier mein Video zum Klopfen an: HIER
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Erfahre hier etwas über die Körperorientierte Therapie mithilfe der Atmung.
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Der Vagusnerv als Teil des Parasympathischen Systems ist unser Beruhigungsnerv. Stephen Porges, Begründer der Polyvagal-Theorie, hat ihn untersucht und herausgefunden, dass seine Vorder- und Rückseite jeweils unterschiedlich reagieren. Die rückwärtig gewandte (dorsale) Seite ist die inaktivierende, in der man sich dissoziiert und ohnmächtig fühlt. Die vordere (ventrale) Seite ist die positiv gestimmte, kreative und kommunikative Ruheseite. Auf Basis dieser Theorie wurden die Neuroaffektiven Meditationen von Marianne Bentzen entwickelt.
In meiner Praxis vermittele ich die neuroaffektiven Meditationen nach Marianne Bentzen sowie verschiedene Atemtechniken und Stabilisationsübungen.
Peter A. Levin fand heraus, dass Stabilisationsübungen auf einem wackeligen Untergrund, z.B. einem Trampolin (Bellicon), wie auch bewusst angewendetes Zittern als Antwort auf Traumata (TRE) das Parasympathische System aktivieren kann. Auch dies vermittele ich, sofern es für deine Gesundung nützlich ist.
Weiterhin können verschiedene bifokale Kopftechniken z.B. das Rechts-links-Schultern-Klopfen (Schmetterlingsklopfen) oder abwechselnd auf die Oberschenkel klopfen, Trommelübungen oder auch nur das bewusste Gehen in der Natur schon Verbesserungen der Emotionslage bewirken.
Bleib neugierig, es gibt noch vieles mehr…